Berge, Meer, Strand, Sonne und mittendrin Kapstadt-eine geniale Mischung. Eine lebhafte, recht europaeische Stadt mit tausend Sachen zu erleben, zu entdecken und zu tun. Und unser letzter Stop in Sued-Afrika, hier soll also der erste Teil unserer Reise zuende sein..ein wirklich guter Abschluss, wenn auch nicht afrikanisch, zumindest nicht so, wie man es sich in Europa vorstellt.
Wir hatten so ein ungemein grosses Glueck mit unserer Unterkunft, denn wir wohnen hier mitten in der City in einem Appartment im 12. Stock, von dem aus man einen so wunderschoenen Blick auf den Table Mountain, Lions Head, den Companys Garden mit allen Regierungsgebaueden und die Innenstadt Kapstadts. Bei unserem ersten Couch-Surfer hatten wir nicht ganz so viel Glueck: Als wir am Samstag ankamen, empfing uns ein recht gut angetrunkener Kerl, mit dem man nicht wirklich Konversation fuehren konnte (nachdem wir ihn ueberhaupt gefunden hatten, das mit dem Treffen ist echt immer lustig, wenn man sich nur einmal auf einem wahrscheinlich voellig veraltetem Foto im Internet gesehen hat). Wir sind dann schon relativ bald ins “Bett” (ein paar Schaumgummistuecke) gegangen. Am naechsten Tag, das Wetter war traumhaft, sind wir gleich zum Lions Head aufgebrochen, dessen Aufstieg super schoen und spannend war. Super schoen, weil man den Head quasi einmal umrundet und somit sich dem Auge immer wieder ein weiterer super toller Blick ueber die Stadt, den Tafelberg, die endlosen weissen Straende, den Hafen, die kleinen tuerkisen Buchten und das endlose traumhafte Blau des Ozeans, erbietet. Spannend, weil wir nicht mit so einem extremem Hike gerechnet hatten und dementsprechend unvorbereitet mit Flip-Flops und Kleidchen die Klippen erklimmen mussten. Aber der Ausblick oben war wirklich Wahnsinn, eine komplette 360 Grad Sicht ueber Kapstadt und alles, was dazugehoert. Nachdem wir auch den Abstieg heil ueberstanden hatten, sind wir nach Camps Bay gefahren, wo wir uns in dem eiskalten ( hier fliesst ein Strom, der direct aus der Antarktis kommt) Wasser abkuehlen und den lebhaften Strand und die Sonne geniessen konnten. Abends sind wir zum Sonnenuntergang dann noch auf den Signal Hill gefahren.
Am naechsten Morgen hat David, der naechste Couchsurfer, uns dann abgeholt und wir waren vom ersten Eindruck sehr positiv Ueberrascht, weil wir uns eher einen mitte 20ig jaehrigen vorgestellt hatten, nun aber ein 40ig jaehriger Geschaeftsmann mit BMW vor uns standt.Wir sind mit ihm zusammen zu seinem Apartment gefahren, das direkt in der Innenstadt liegt und im 12ten Stock eines Hochhauses ist. Jedes Zimmer hatte eine atemberaubende Aussicht auf die ganze Stadt plus Tafelberg und LionsHill! Wir hatten sogar unser eigenes Zimmer mit eigenem Bad, echt Wahnsinn! David hat uns dann zur Uni von Kapstadt gefahren, wo wir uns mit einem Freund eines Freundes treffen wollten. Ganz lustige Geschichte, denn Max, ein Freund aus Deutschland, hatte vor ein paar Jahren hier ein Austausch gemacht und Axo, den Freund aus Kapstadt, hier kennengelernt. Schon in Deutschland hatte Max uns Axos Kontaktdaten gegeben und nun haben wir ihn an seiner Uni in Kapstadt getroffen =) Wir haben uns zusammen das Gelaende angesehen, konnten sogar an einer Vorlesung teilnehmen und haben noch ein paar andere Studenten kennengelernt, bevor wir mit Axo in die Innenstadt gefahren sind, um einen self-guidet-walk zu machen. Von kleinen bunten Haeusern in einem muslimischen Viertel, bis hin zu riesigen Hochhaeusern haben wir alles gesehen...Die Innenstadt ist echt uebersichtlich und nicht ganz zu gross, sodass wir alles gut zu Fuss erreichen koennen.
Der naechste Tag begann in Kirstenbosch, wo David uns wieder hingebracht hatte, bevor er zur Arbeit gefahren ist. Dort wollten wir unsere Tour auf den Tafelberg im Botanischen Garten von Kapstadt beginnen, sodass wir auf der einen Seite des Berges hochklettern konnten und auf der anderen Seite wieder runter...
Leider haben wir nicht so viel vom Botanischen Garten gesehen, weil wir recht schnell auf dem Pfad waren, der den Berg hinauf gefuehrt hat. Ueber Steine und Treppen gings dann 2-3 STunden steil bergauf. Total witzig, weil wir richtig ins Schwaitzen gekommen sind und als wir dann relativ weit oben auf dem Berg waren und eine kleine Trink-Ess- und Bestaunungspause gemacht haben, wurde es richtig kalt und windig, sodass wir von kurzen Shorts in unsere Jacken und langen Hosen geschluepft sind. Nach weiteren 1-2 Stunden Walk waren wir dann auf der eigentlichen Plattform vom Tafelberg. Ueberall hat man eine atemberaubende Sicht auf Kapstadt und die ganze Umgebung! SO unglaublich schoen!!!Was auch echt interessant war, war zu sehen, wie die Wolken auf der einen Seite des Berges hochgezogen sind und auf der andern Seite wieder steil runter...nur ueber dem Berg auf der Spitze war dann eine dicke Wolkendecke, sonst war alles klar...typisch Tafelberg, aber wir hatten totzdem eine fantastische Sicht!
Eig wollten wir den Sonnenuntergang auf dem Berg angucken, aber die Fahrt nach unten war uns viel zu teuer, also mussten wir uns rasch auf den Weg richtung Stadt machen, damit wir nicht im Dunklen unten ankommen. Der Abstieg war auch wieder wunderschoen, durch eine Schlucht gings ca 2 Stunden im raschen Marsch nach unten. Leider wurde es dann noch recht schnell dunkel und wir mussten das letzte Stueck im dunklen gehen. Als wir an der Stasse angekommen sind, haben wir David angerufen, um zu fragen, ob er uns abholen kann, was aber leider nicht geklappt hat. So haben wir uns erstmal zu Fuss auf den Weg gemacht, haben aber recht schnell Leute gefunden, die uns einen Lift in die Stadt geben konnten.
So hatten wir einen unglaublich schoenen Tag auf dem Tafelberg und waren echt muede, als wir wieder "zuhause" waren =)
Fuer den naechsten Morgen hatten wir eine Robben-Island-Tour um 9 Uhr gebucht und sind mit einem echten Touri-Auflauf zur Insel gefahren. Endlich mal auf dem Wasser, das war ein schoenes Gefuehl! Dort angekommen wurde man mit echt grossen Gruppen mit Bussen ueber die Insel gefahren und hat eine kleine Einfuehrung in die Geschichte der Insel bekommen und wir hatten so eine unglaublich schoene Sicht auf Kapstadt vom Wasser aus. Die Tour war echt ganz spannend, kaum zu glauben, dass heute ehemalige Gefaengniswaechter neben ehemaligen Inhaftierten leben und nicht mal vor 20 Jahren wurden die Meschen hier so unglaublich schlecht behandelt und festgehalten...Nach der Bus-Tour wurden wir durch das Gefaengnis gefuehrt, wobei die Tour von einem ehemaligen Inhaftierten gefuehrt wurde. Man sollte meinen, dass so die Eindruecke noch viel intensiever sind, aber leider war die Gruppe viel zu gross und der Mann hat manchmal so schnell und undeutlich gesprochen, dass es echt schwer war ihn zu verstehen. Auch war das Problem, dass man z.B. an der Zelle von Mandela nur einmal kurz reingucken konnte, um ein schnelles Foto zu machen, weil hinter einem schon die Massen an Menschen gewartet haben, um auch einen Blick zu erhaschen. Das war echt ein bisschen schade.
Wieder zurueck auf dem Festland haben wir uns die Waterfront angeguckt, waren beide aber ein bisschen lustlos, weil wir echt kaputt waren. Im Apartment haben wir dann zwei neue Couchsurfer kennengelernt, die die naechsten Tage mit uns bei David gewohnt haben. Fuer den Abend hatten wir geplant Bauernfruehstueck zu machen, um ein typisch deutsches Gericht zu machen...das war auch ein echter Spass, weil wir fuer 6 Leute etwas kochen mussten, was wir beide noch nie zuvor gemacht hatten, aber es hat geschmeckt! Uns auf jeden Fall =)
Der Tag begann mit einer kleinen Jogging-Runde und danach haben wir uns dann auf den Weg gemacht, um das District Six Museum anzugucken. Dort wurde die Geschichte von einem Viertel erzaehlt, wo zuerst viele Schwarze gelebt haben, was dann aber von der Regierung zu einem weissen Viertel berufen wurde. So wurden nach und nach alle Shcwarzen vertrieben, die dann in Randgebiete und in Townships ziehen mussten. Das Museum war echt sehr anschaulich und spannend gestaltet und man konnte viele Berichte ehemaliger Bewohner lesen, was einem die Geschichte nochmal viel naeher gebracht hat. Danach wollten wir ins Kino gehen, wo wir uns fuer einen afrikanischen Film entschieden haben, der in Kapstadt spielt. "Long Street" war ein interessanter Film, war aber irgendwie nicht das was ich erwartet hatte. War aber spannend in einem afrikanischen Kino zu sitzen und einen Film zu sehen, der in der Stadt spielt, in der man gerade ist und man so alles wiedererkennen konnte =)
Abends haben wir uns dann noch mit einem Couchsurfer getroffen, zu dem wir eig auch noch wollten, der aber Familie zu besuch bekommen hatte und wir so entschieden haben bei David den Rest der Zeit zu bleiben.
Unser Abschluss in Sued-Afrika, der letzte Tag, war echt nochmal genial! Wir sind mit David und zwei anderen CS, die bei ihm waren, zum Cape of Good Hope gefahren. Auf der Fahrt dahin, haben wir einen Stopp in Simons Town gemacht, wo wir ganz viele Pinguine beobachten konnten. Ausserdem waren wir in einem kleinen Fischerort, wo auch eine echt nette Stimmung herrschte, mit den vielen Fischen, die dort verkauft wurden, den Robben im Wasser und den netten Booetchen im Hafen. Um zum Kap der guten Hoffnung zu kommen, faehrt man durch den Cape of Good National Park, der uebersaet war mit dem suedafrikanischen Fynbos, der gerade ganz toll bluehte. Ganz am Ende steht dann ein Leuchtturm, der den Schiffen den Weg weist (ist ein ordentlich gefaehrliches Gewaesser dort, schon unheimlich viele Schiffe gescheitert, viele Wracks)und man kann sagen, man hat den ganzen afrikanischen Kontinent hinter sich. Die Weite des Meeres vor einem traegt zu einer imposanten Atmosphaere bei. Fuer den Rueckweg haben wir den Chapmans Peak Drive genommen, was eine echt wunderschoene und beeindruckende Strasse ist, die sich an der Kueste direkt am Berg entlangschlaengelt. Das heisst auf der einen Seite das weite Meer und auf der anderen Seite die gewaltigen Berge. Ausserdem haben wir noch eine ganze Affenfamilie beobachten koennen, die es sich auf der Strasse gemuetlich gemacht hatte. Das war wirklich ein gelungener Abschied von Sued-Afrika, wo wir immerhin 2 1/2 Monate verbracht hatten. Es ist wirklich ein tolles Land voller Ueberraschungen!
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