Sonntag, 10. Juli 2011
Miami
Als ich am Mittwoch morgens um 6 im Flugzeug sass, dachte ich, ich wuerde traeumen. Ich war auf dem Weg nach Miami, um dort meinen ersten Fernsehauftritt zu geben! "Caso Cerrado" eine spanisch-sprachige Serie, die in ganz Sued-Amerika und Spanien ausgestrahlt wird! Das wird ein Spass, wenn meine Homies in Chile das sehen. Die Show ist so im Frau Kallwass-Stil, aber halt alles auf spanisch. Wie das alles kam?? GESTERN wurde ich von der Casting-Tante angerufen, um mit ihr ein bisschen auf spanisch zu schnacken, damit sie sich von meinen fliessenden Kenntnissen ueberzeugen konnte. Spaeter (ich traute dem ganzen noch nicht wirklich) rief mich der Producer an, der mir alles erklaert hat. Als ich mir dann ein paar Folgen der Serie angeguckt habe, ist mir bewusst geworden, was fuer einen Bekanntheitsgrad diese Serie hat und was ich mal wieder fuer ein Wahnsinnsglueck hatte. Ein Trip nach Miami bezahlt zu bekommen und noch entlohnt zu werden fuer etwas, was echt Spass bringt, hat was. Als wir am Mittwoch ankamen, wurden wir abgeholt und in unser Hotel gebracht, um dort gleich in die gegenueberliegende Mall zu gehen. Es regnete und Miami sah ueberhaupt nicht so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. Dann sind die Producer ins Hotel gekommen, um uns kennenzulernen und die waren so relaxed, dass alle Nervositaet verflog. Den Abend wollten wir natuerlich nicht im Hotel verbringen (was leider sehr weit weg von aller Action war), so haben wir ein Taxi genommen ( dickes Loch in Geldbeutel) und sind zum Ocean Drive, DER Strasse in Miami Beach (South), wo alles abgeht. Da haben wir schon bald eine geniale Bar/Club gefunden und so haben wir unter freiem Himmel, mit Palmen und Swimming Pool umgeben, das Meer gleich nebenan ordentlich abgedanct. Als wir dann zurueckwollten (wir hatten ja immerhin zu arbeiten am naechsten Tag), waeren wir beinah noch festgenommen worden, weil wir aus versehen ins falsche taxi gestiegen sind, in dem man nicht mit Karte bezahlen konnte und wir kein Cash dabei hatten..Am Donnerstag wurden wir um 12 abgeholt und zum STudio gebracht, wo wir unsere IDs zeigen mussten, um hereinzukommen. Ich wurde dann echt aufgeregt und excited als ich das Studio und den "Gerichtssaal" gesehen habe. Zuerst war alles total entspannt und wir haben in Ruhe Mittag gegessen, aber dann wurden wir gerufen und ab da an gab es keine ruhige Minute mehr. Zuerst musste das Intro gefilmt, dann das "Beweismaterial" gefilmt werden. Dann kamen wir in die Maske und nach einem kurzen Durchgehen unserer Story gings auch schon ab in die Show, die so wie live war. Es gibt keine Wiederholungen. Dementsprechend wurde ich dann doch ein bisschen nervoes und dachte, ich waere nicht so gut gewesen, aber hinterher haben mich alle vom Gegenteil ueberzeugt. Die Story um die es ging war echt der Hamma; ich war eine sexbesessene Bitch, die sich in einen Stripdancer verknallt hat und den nun anklagt, weil sie ihn dafuer bezahlt hatte, 2 wochen bei ihr zu wohnen und jeden tag fuer sie zu tanzen und er es dann aber nach einigen vorkommnissen nicht durchgezogen hat. Sehr witzig, das zu spielen! Ich habe am Ende sogar statt 130 $ 150 bekommen, weil sie mich so gut fanden. Nach dem Filmen waren wir Drei mit der ganzen Energie von dem Adrenalin Kick und so sind wir gleich ins Nachtleben losgezogen. Diesmal haben wir uns ein AUto gemietet, was wesentlich guenstiger war als das Taxi. Dort haben wir uns ein edles Essen in einem der Restaurants auf dem Ocean Drive gegoennt, um dann ins Mangoes zu gehen, was ein bunter, wilder Beach Club war. Am naechsten Tag sind die anderen aufgebrochen und ich bin nach South Beach, um dahin vom Hotel ins Hostel zu wechseln (ehrlich gesagt war das hostel sehr viel cooler als das hotel, total neu und modern, sauber und mitten im Geschehen und mit einem einzigartigen Blick aufs Meer). Waehrend ich zu Mittag gegessen habe, ist dann langsam die Sonne herausgekommen und so bin ich dann endlich gluecklich und zufrieden auf zum Strand. Wow was fuer ein Strand und ich wurde gleich nett von dem Lifeguard willkommen geheissen, indem er mir anbot Fotos von mir mit dem Tower zu machen. So war ich auch mit ihm schwimmen, ist echt ein nettes Leben so als Lifeguard aufm Miami Beach. Man kriegt 20 $/h um auf einem der meistbegehrtesten Straende sein Leben zu geniessen und ab und zu mal ein paar Touristen zu retten…Spater bin ich noch joggen gegangen, der perfekte Strand zum Joggen! Abends bin ich recht frueh ins Bett, da ich samstagmorgen schon um 4.30 aufstehen musste, weil ich ein Sunrise-Shooting vereinbart hatte. Nach dem Shooting hatte ich gleich noch eins und so war ich danach dementsprechend muede und bin erstmal aufm Strand eingeschlafen. Zu Mittag war ich mit einem Italiener beim Italiener lecker essen. Man lernt echt immer so viele interessante Menschen kennen.. Abends wurde ich von dem Fotografen zum Essen eingeladen und danach war ich noch eine Weile in meinem Miami Lieblingsclub (dem den ich am Anfang beschrieben habe) tanzen und dann bin ich ins Bett gefallen. Am Sonntag bin ich recht frueh aufgestanden, um nochmal den schoenen Strand zum Joggen zu nutzen. Auch den weiteren Tag habe ich mit dem Italiener auf dem herrlichen Strand verbracht, um dann nochmal zum Italiener essen zu gehen. So und nun sitze ich auch schon im Flugzeug back to California.
Mittwoch, 29. Juni 2011
New York City
NEW YORK CITY-die Stadt, die niemals schlaeft. Die groesste Stadt Amerikas. Die Stadt, in der jaehrlich 40.000 Filme und Spots gedreht werden. Der krasseste Gegensatz zu Lima, in dem ich noch einige Stunden vorher gewesen bin. Ich konnte kaum fassen, was ich mal wieder fuer ein Glueck hatte! Ich habe mitten in Manhattan, zwei Blocks von Broadway und Times Square bei einer "Freundin einer Freundin" ( je mehr man reist, desto mehr Kontakte hat man ueberall in der Welt verstreut, das ist echt genial) gewohnt, mit und bei der ich einen genialen Einblick in das busy New York bekam. Erstmal brauchte ich jedoch ein bisschen "recover", denn Schlaf war die letzten Tage ein wenig Mangelware. Dann wurde ich langsam wieder aktiv, bin im Central Park joggen gegangen, war mit Christine in Brooklyn zu einer Brooklyn-bohemian-style House party, die sonntagsnachmittags unter freiem Himmel stattfand. In New York ist einfach immer und zu jeder Zeit irgendwo was los. Wem in NY langweilig wird, der macht definitv etwas falsch. Am Montagabend bin ich in meine High Heels (ja ich reise inzwischen mit 7 Paar Schuhen!) geschlüpft, bin einmal um die Ecke gelaufen und wurde von dem einzigartigen Lichtermeer und den Menschenmassen auf dem Times Square überwältigt. Man weiss gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll, überall flimmernde Bilder, Tausende von Leuten, so übertrieben, so faszinierend, so...amerikanisch! Am Dienstag bin ich wieder laufen gegangen, habe meinen Flug nach LA gebucht ( Klappe die zweite, versuchen wir das ganze nochmal ;)) und war abends auf einem CS meeting. Das ist wirklich so eine geniale Erfindung, so lernt man sowohl Locals als auch Touris kennen, fühlt sich gleich viel mehr wie zuhause und kann mit denen zusammen dann die Statd erkunden. Das haben wir dann am Mittwoch auch gemacht, sind zur Highline, einem neuen trendy spot, wo aus einer alten Eisenbahnlinie ein "Park" gemacht wurde (wird einfach mal Park genannt, weil man hin und wieder ein paar Pflanzen sieht), waren in einem Museum of Music and Body und sind mit der Fähre nach Staten Island, um einen Blick auf die Freiheitsstatue zu erhaschen. Danach gings hoch aufs Empire State Building, um dort den Sonnenuntergang und New York bei Nacht von oben zu bestaunen. Wir hatten immer noch nicht genug und sind nach Brooklyn gefahren, um dort zu essen und die Lichter der Skyline des Big Apple zu betrachten. Am Donnerstag waren wir dann nur noch zwei von fünf, aber das war für die Fahrradtour, die wir durch die City gemacht haben, wohl auch besser. Wir sind eine ordentliche Runde am Hudson River entlang, sind über die Brooklyn Bridge gefahren, zurück über die Manhattan Bridge...am Abend gab es ein riesiges CS meeting in einer Bar; Hunderte von Leuten aus aller Welt treffen sich in einer rooftop bar New Yorks, um einander kennenzulernen und übereinander und voneinander zu lernen. Ich liebe Couchsurfing! Am Freitag bin ich alleine zum Sightseeing losgezogen, um mir das Metropolitan Art Museum und die riesige Public Library anzuschauen. Nachdem ich dann genug Kultur hatte, gings auf der 5th avenue, DER Shoppingstrasse, emm ja..shoppen! Am Samstag hab ich mich mit Marc und Stefan (Marc ist ein Freund von Sven, der in Connecticut ein Praktikum macht) getroffen. Wir hatten uns zwar vorher noch nie gesehen, aber wir werden uns schon irgendwie finden, hab ich mir gedacht und vorgeschlagen uns aufm Broadway, der kaum belebt ist, zu treffen. Super Idee! Naja wir haben uns aber recht schnell gefunden, sind dann gleich zum Strand zur Mermaid Parade gefahren, wo uns mal wieder klar wurde: Die Ammis ham sie nicht mehr alle! Viele hässliche, fette, zt alte Menschen in verrückten Kostümen. Dann sind wir zurück nach Manhattan und haben einen Spaziergang durch den Financial District mit Wall Street und ehemaligen Ground Zero (inzwischen ist da grosse Baustelle)gemacht, um dann mit einem ungeplanten aber perfektem Timing am Pier anzukommen, um die Fähre nach Staten Island genau zum SOnnenuntergang zu nehmen. Nach einer Pizza aufm Times Square gings in Partyviertel "Meatpacking", wo wir planlos herumlaufend in eine Bar gegangen sind, die wir die ganze Nacht nicht wieder verlassen und wir die ganze Zeit ordentlich getanzt haben. Der Sonntag fiel dann eher ruhig aus, so haben wir den ganzen Tag im Central Park gechillt, wo es auch wirklich immer etwas zu sehen gibt (am geilsten waren die Rollerblade-Tänzer..). Das war wirklich ein geniales Wochenende mit den Beiden. Am Montag war es, als wolle New York mir nochmal sagen: Hey, this is your last day in NY, enjoy it! Mir sind soviele lustige Sachen passiert. Zuerst finde ich dieses Portemonaie im Central Park auf meiner Joggingrunde, wo von Kreditkarten und Ausweis über Bargeld und Führerschein bis hin zum 7-day-NYC-Pass wirklich alles drin war, mache den Besitzer über facebook ausfindig. Dann war ich noch in Soho shoppen und zum Sonnenuntergang auf dem Rockefeller Center "Top of the rock". Abends war ich zum Sushi verabredet und bin gerade zurechtgemacht aus meinem Appartment, da kommt so ein Typ daher, der mir unbedingt Blumen schenken wollte. Nachdem er mich dann 5x gefragt hatte, hab ich eingewilligt und so stand ich da mit einem fetten Strauß Blumen. Goodbye New York!!
Dienstag, 28. Juni 2011
Washington DC
Als ich am Donnerstag um 23 Uhr in New York angekommen bin, hatte ich noch keine Ahnung, was mich die naechsten Tage erwarten sollte. Es ging dann spontan direkt am naechsten Morgen um 7 mit meinen beiden persisch-deutsch/oesterreichischen Freunden Davud und Dara, die Fini und ich in Sued-Afrika kennengelernt hatten und die zufaellig auch gerade in New York waren und noch einem Freund von denen nach Washington D.C. Dort angekommen, haben wir erstmal ekliges, fettiges Gebaeck zum Mittag gegessen ( das mit dem Fast Food ist echt der Horror!). Dann sind wir in das absolut nobelste aller Nobel-Hotels Ritz-Carlton gefahren, was fuer die Nacht unser Zuhause sein sollte! Wir haben aber zum Glueck nicht die ueblichen 600 Dollar pro Nacht bezahlt, sondern weil Dara dort zu einer Hochzeit eingeladen war und wir uns ein Zweier-Zimmer zu viert geteilt haben, hat es uns nur 50 $ gekostet und das war es definitiv wert! Ein nettes Gefuehl mal unter den "Reichen und Schoenen" zu weilen, besonders wenn man aus dem chaotischen und armen Peru kommt. Diese Welt der Gegensaetze, in der ich lebe, ist echt unbeschreiblich. Donnerstagmorgen noch in dem staubig-haesslichen, liebenswuerdig-chaotischen Lima gewesen, abends in der Weltstadt NYC und am naechsten Morgen uebertriebenen, konsumorientierten, amerikanischen Luxus in Washington DC. Mit den 3 Kerlen hab ich mich super verstanden, es war echt genial, auf meiner Reise gewonnene Freunde auf genau derselben Reise nochmal wiederzutreffen. Nachdem wir also stolz unser Zimmer in Beschlag genommen haben, sind Davud, Flo und ich in die Stadt zum Sightseeing aufgebrochen und sind also die Pennsylvania Street runter bis zum White House, an lauter riesigen Gebaeuden (bei den Ammis muss einfach alles riesig sein..)vorbei (Post Office, FBI-Gebaeude und hast du nicht gesehen) und auf der "Mall" entlang zum Parliament House, von da weiter zu dem von Ammi-Flaggen umrundeten Obelisken ( ich will nicht wissen, wie viele amerikanische Flaggen ich bis zu dem Zeitpunkt schon gesehen hatte). Weiter gings zum Abraham Lincoln Memorial, wo Martin Luther King seine beruehmte Rede "I have a dream" gehalten hat. Nach dem ganzen anstrengenden Sightseeing haben wir es uns erstmal in dem riesigen luxurioesen Spa-Bereich gut gehen lassen, um dann frisch und gestylt nobel und lecker essen zu gehen ( man goennt sich ja sonst nix ;)). Danach gings zu einer Privat-Party in einem angesagten Klub, um ordentlich abzudancen. Es war echt witzig, uns wurde mal wieder bewusst, wie viel Macht Geld bedeutet. Wenn man erstmal in einem Edel-Hotel wohnt und dort ein Plaeuschchen mit dem Concierge haelt, kommt man einfach mal zum Tuersteher einer Privatpary, sagt, wir seien Freunde von dem und dem und schwupps ist man drin. Am Samstag hab ich nochmal Nutzen von dem eindrucksvoll riesigen Fitness-Center des Hotels gemacht, war danach noch in Georgetown, dem Uni-Viertel und dann gings auch schon wieder zurueck nach New York.
Sonntag, 26. Juni 2011
Arica>Tacna>Lima
Es war ein witziges Gefuehl wieder nach Arica zu kommen. Eigentlich war alles noch so wie damals. Nach der ewig langen ( gute 30 Stunden) Busfahrt, hat mich eine Freundin von damals am Busbahnhof in Empfang genommen. Sie hat einen einjaehrigen Sohn und so haben wir zu 3. in ihrem Bett geschlafen. Der Kleine war eigentlich echt suess, aber manchmal auch echt anstrengend! In Arica angekommen, hab ich erstmal eine Runde durchs Zentrum gedreht und bin dann zum Volleyballtraining meiner alten Mannschaft gegangen. Die haben echt geguckt als sie mich gesehen haben! Danach bin ich mit Elias, einem von meinen Surfer Kumpeln in die Disco. Und da haben wir dann die ganze Nacht getanzt, fast nur Reggueton und Latin music, nicht wie in Santiago wo der nordamerikanische Einfluss Ueberhand nimmt. Es war so lustig, ich hab so viele bekannnte Gesichter gesehen. Das mag ich an einer so kleinen Provinzstadt wie Arica. Am Freitag sind wir schoen aufm Markt Obst und Gemuese einkaufen gegangen (es gibt einfach nirgendwo so leckere Mangos und so riesige Oliven wie in Arica) und abends bin ich mit Miguel in eine Salsa-Bar gegangen, wo wir nicht nur Salsa sondern auch Bachata getanzt haben. Auch am naechsten Abend gings wieder abends weg (ich musste ja meine Woche in Arica zeitlich optimal ausnutzen) und am Sonntag gab es ein schoenes Volleyball Match am Strand. Genial! Abends haben wir bei Elias Sushi gegessen. Am Montag waren wir noch bei Melanys Onkel auf der Farm in Azapa, wo der tolle Obstbaeume hat: Granatapfel, Mango, Orangen, Guaven. Und dann hiess es auch schon zum zweiten Mal "Tschuess Chile", was mich emotional nochmal ordentlich aufgewuehlt hat.
Und dann gings mitm Collectivo nach Tacna, wo ich mich mit einem Couchsurfer getroffen hat. Der hat mich dann ueberredet, doch die Nacht lieber hier zu bleiben und einen Flug statt den Bus nach Tacna zu nehmen. Das hab ich dann auch gemacht und so haben wir noch zusammen Tacna unsicher gemacht. Abends waren wir Karaoke singen und tanzen, nochmal das peruanische Nachtleben erkunden..und dann hatte ich wieder tierisches Glueck durch Couchsurfing, denn ich hatte etwas verzweifelt einen Hilferuf ausgesant, wer ein Hostal nahe des Flughafens kenne und da hat mir einer sofort zurueckgeschrieben, dass er mich vom Flughafen abholen kann und ich in seines Onkels Hostal UMSONST fuer die Nacht bleiben koenne. Ich war so froh und dankbar! Mit dem hab ich dann auch noch ein bisschen Lima erkundet und wir waren in Barranco an der Kueste schoen Fisch essen. Was man fuer geniale Bekanntschaften durch CouchSurfing macht, ich liebe es!
Freitag, 27. Mai 2011
Brasilien-RIO DE JANEIRO
Samba, Sonne und Caipirinha! So stellt man sich Brasilien vor und wenn man nach Rio kommt, wird man nicht enttäuscht! Es gesellen sich noch viele andere Dinge dazu; Traumstrände, Trubel und Leben, schöne/seltsame/verrückte/frohe/relaxte Menschen unterschiedlichsten Hautfarben, Lebensstandards und Geschlechts (bei einigen ist man sich echt nicht so sicher!), Rhytmus und bewegtes Nachtleben, der brazilianische “flavour” inkl. der Freizügigkeit der Menschen (je knapper, desto besser und es scheint bei den Bikinis nur Einheitsgrössen zu geben, wie sich das bei den weniger gesegneten Menschen auswirkt, mag sich jetzt jeder mit seiner blühenden Phantasie vorstellen), der Cristo del Corcovado, das Wahrzeichen Rios, der Pao do azúcar und viele andere spannende Dinge zu erleben und zu entdecken. (Wow, warum hab ich diese blöde Angewohnheit so endslange Sätze zu schreiben?! Wahrscheinlich, weil es mich über wältigt und ich sooo viel erzählen will…). Naja, aber fangen wir mal von vorne an: Ratet mal, wann ich mein Flugticket gekauft habe und wann ich losgeflogen bin?! Für beides lautet die Antwort: Montag. Das hatte ich auch noch nie gemacht..am gleichen Tag zum Flughafen, das Ticket gekauft und ab die Luzi. Ich war von Anfang an begeistert, Brasilien hatte mich von dem was ich gehört hatte, sehr gereizt und so war ich überglücklich, dort zu sein, portugiesisch zu “sprechen” und von dem brasilianischen Ambiente vereinnahmt zu werden. Portugiesisch klingt toll und man kann sich einigermassen mit Spanisch verständigen, aber ich war zwischenzeitlich echt voll verwirrt mit den ganzen Sprachen; jetzt kam zu Spanisch, Englisch und Deutsch noch eine vierte Sprache dazu. Im Hostal kommt man dann schon mal durcheinander und redet plötzlich mit einem Chilenen deutsch…
Unseren ersten Eindruck ( ich spreche von uns; das sind mein amigo, bei dem ich auch wohne und ich) von Rio haben wir bei einer Joggingtour gewonnen, die uns durch den Trubel der Stadt am Copacabana-Strand entlang nach Ipanema und zurück geführt hat. Leider fing es spater an zu regnen, sodas wir uns entschlossen, die brasilianischen Läden zu erkunden. Als wir abends dann ( es wird leider schon sehr früh dunkel, so gegen 5) im Hostal ankamen, waren 2 Typen in der Küche dabei, Caipis zu machen und boten uns auch einen an. So kam es dass bei einem netten Plausch mit den beiden “Schweizern” (ursprünglich Bolivien und Kosovo) aus einem Caipirinha viele Caipirinhas wurden. Aber wir waren ja schliesslich auch in DEM Land des Caipirinhas. Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück ( das war das beste Hostal- Inklusiv-Frühstück meiner ganzen Reise) an der Küste entlang zum Botanischen Garten, der uns ein bisschen brasilianisches Dschungelfeeling gegeben hat. Danach haben wir das wild wuselnde Zentrum Rios aufgesucht, was bei einer interessanten Mischung aus Kolonialstil und modernen Hochbauten ein tolles Ambiente hat. Dort haben wir uns in einem Restaurant an einem brasilianischen Buffet bedient. Yammi! Am Tag sind wir dann den Berg rauf zum Cristo, um uns mal ein Bild von Rio aus der Vogelperspektive zu machen. Den berühmten Cristo an sich, finde ich recht unspektakulär und verstehe nicht wirklich, warum Abermillionen Touristen sich das angucken und er zu so einem “Must-See” geworden ist. Naja, aber die Aussicht über die Stadt, die mit Strand, Meer und Bergen wirklich alles zu bieten hat, war wirklich toll. Nach dem Cristo sind wir mit einer Minieisenbahn in das Künstlerviertel Santa Teresa gefahren, das ein einzigartiges Ambiente zu bieten hat. Da wir lange keinen Caipirinha mehr getrunken hatten, wurde das (wieder mit unseren beiden “Schweizern”) da in einer stylischen Old-School Bar nachgeholt. So wurde auch diese eine lange Nacht mit viel Tanz und guter Stimmung, zuerst in einer etwas offizielleren Samba-Disco und dann in einer verruchten Absteige mit brasilianischer electronic music…Am nächsten Tag erwartete uns eine ganz andere Erfahrung, denn wir wollten von unserem Hostal zu einem Couchsurfer umziehen, also ein bisschen das brasilianische Leben und den Lifestyle kennenlernen. Ich liebe diese Art des “alternativen Tourismus”, die Stadt aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. Wir sind mit unserem Couchsurfer also in eine “favela” gefahren, haben da zu Mittag gegessen und konnten so einen Einblick in die berühmt-berüchtigten Townships Rios gewinnen. Nachdem die erste Favela, die wir besucht haben, recht ruhig und sicher war, war die zweite ein gefährliches Abenteuer. Für ein paar “Reais” haben wir uns hinter verrückte Brasilianer auf ihre Motorräder geschwungen, die uns eine never-come-back tour durch die favela gemacht haben. Ob die so schnell gefahren sind, weil das extremes Gebiet ist und sie ihre Beute möglichst ohne Schusswunde wieder nach unten bringen wollen oder weil sie denken, Touris stehen auf Adrenalin?! Ich war auf jeden Fall heilfroh, wieder unten angekommen zu sein. Abends hab ich unter schwierigen Umständen eine Philadelphiatorte für meinen amigo gemacht, der am nächsten Tag Geburtstag hatte. Um gebührend reinzufeiern sind wir nach Lapa, DEM Bohemian-Partyviertel in Rio, gefahren und wurden von den feiernden Menschenmassen, die dort auf uns warteten, nahezu überwältigt. Eine Strasse voller Menschen,Clubs und Caipi-Ständen. Unter einer Brücke ging bei Live- Samba echt die Post ab! Ich LIEBE tanzen! :D Das tolle war, dass wir am nächsten Abend mit dem CS und seiner Freundin in einem der besseren Clubs waren und so den Unterschied zwischen dem “Street”- und dem offiziellen Samba sehen und fühlen konnten. Den Samstag verbrachten wir am Strand, denn das Wetter wurde von Tag zu Tag besser. Insgesamt hatten wir leider nicht so Glück mit dem Wetter, wir hatten wohl eine der “kältesten” Winterwochen erwischt, was aber nicht heisst, dass man nicht baden oder am Strand liegen kann. Aber das absolute Highlight war der Sonntag! Das Wetter war traumhaft und obwohl ich schon total müde und fertig von den ganzen Partynächten war, bin ich um 9 aufgestanden, um Sonne, Sand und Meer am Copacabana-Strand zu geniessen. Danach bin ich mit Marciel (der CS) und seiner Freundin am Strand und der belebten Promenade entlang zum Ipanema-Beach gelaufen, der wirklich wunderschön ist. Wieder zurück habe ich mich auf den Weg zum Pao do Azúcar (Zuckerhut) gemacht, um mir von der Bergspitze aus den Sonnenuntergang und Rio bei Nacht anzusehen. Wow, das war der Wahnsinn! Ein genialer Abschluss einer kurzen, aber unheimlich erlebnisreichen und anstrengenden Zeit in RIO DE JANEIRO.
Dienstag, 24. Mai 2011
Arbeiten in Chile
Mal eine ganz andere Erfahrung..nach dem langen Herumreisen und ständigem Unterwegssein brauchte ich dringend mal ein bisschen “Stetigkeit”. Zuerst wurde das nicht so richtig was, weil ich innerhalb Santiagos immer wieder von einem Freund/Bekannten zum nächsten gezogen bin und mich nicht wirklich häuslich niederlassen konnte, aber nun wohne ich seit ca. einem Monat bei einem amigo, den ich hier kennen gelernt habe. Da hab ich wirklich wahnsinniges Glück gehabt, denn auch seine Familie, die ca. eine Stunde von Santiago in einer kleineren Stadt wohnt, hat mich superlieb aufgenommen und mir Geborgenheit, Zuneigung und Besorgnis entgegengebracht, was ich gebraucht und sehr genossen habe. Zudem habe ich mehr als 2 Monate in einem deutschen Restaurant gearbeitet. Schon witzig, in Santiago de Chile in einem deutschen Restaurant zu arbeiten. Ich war auf jeden Fall eine Attraktion und der ein oder andere ist sicher nicht wegen des Eisbeins ( ich wusste vorher noch nicht mal, was das ist..) gekommen. Verdient hab ich in einer Woche ungefaehr so viel wie in Deutschland an einem Tag, aber es geht ja um die Erfahrung und nicht um das Geld. Die Erfahrung war grundsaetzlich gut, natuerlich auch mite in paar Schwierig-und Unangenehmlichkeiten, aber das gehoert ja auch dazu. Mein Chef war leider ein ziemlich grosses Arschloch, so ein typischer scheiss konservativer und hierarchischer Moechtegern-Deutscher. Aber meine Kollegen waren wirklich super lieb und mit denen hab ich mich richtig angefreundet. Doch es gab natuerlich nicht nur Arbeit, ich hab auch Santiagos Drumherum kennengelernt, bin reichlich in den Anden rumgeklettert (solche beeindruckenden Schoenheiten so nah an diesem Betondschungel) und war an der Kueste.
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