Schon in Coffee Bay hatten wir uns mit dem deutschen Paaerchen Vivi und Chris in Thailand verabredet und gemeinsam beschlossen auch noch Kambodscha und Laos in unsere Reiseroute aufzunehmen. Dass wir uns damit ein bisschen viel vorgenommen haben, konnten wir ja nicht wissen. Man braucht einfach Zeit, um ein Land kennen und moegen zu lernen und es einfach nur ein paar Tage anzugucken ist einfach zu wenig. Vor allem weil der unser Start, der erste Eindruck von Kambodscha leider echt verhunzt wurde, weil uns von so nem ...loch erzaehlt wurde, weil Kambodscha ja so ein armes Land sei und kaum Geldautomaten und auch nur 2 National Banks habe, dass wir doch noch thai Baht abheben sollten, um die dann an der Grenze in Riel umzutauschen. Dass das ne bloede Idee war, haetten wir auch selber draufkommen koennen, aber wir hatten halt echt Angst, dass wir nachher da ohne geld dastehen. Man kam sich aber einfach schrecklich verarscht vor, als man dann in der Stadt an jeder 2. Ecke einen Geldautomaten gesehen hat, wo man zwar nur Dollar abheben kann, mit denen man aber ueberall bezahlen konnte. So haben wir mit dem schlechten Wechselkurs immer die Dollarpreise in Euro bezahlt, also war das echt ziemlich teuer fuer uns, gerade weil wir uns von Suedostasien so das gegenteil erwartet hatten. Naja, shit happens. Wir waren in Siem Reap, wo die riesigen Angkor Wat Tempelanlagen, die wohl als Kandidat fuer eines der Weltwunder dastehen, zu finden sind. Die haben wir uns natuerlich auch angeschaut, was sehr beeindruckend war, man aber leider viel zu wenig ueber diese Kultur weiss, um irgendwie mehr darin sehen zu koennen als tausende uralte Tempel. Klar, wenn man sich vorstellt, dass diese perfekt geometrischen, sehr kunstvollen Gebaeude vor 800 jahren entstanden sind, ist es doch schon sehr beeindruckend. Die Leute im 13. Jahrhundert haben Millionen von Steinbloecken ueber den Fluss transportiert, um sie dann praezise mit Verzierung perfekt und ganz ohne Zement aufeinanderzutuermen und das alles nur fuer die Religion. Keine der Tausend Tempel waren zum Leben und Wohnen. Am eindrucksvollsten war ein Tempel, der total von der Natur eingenommen wurde, ueberall ragten riesige baeume mit gewaltigem Wurzelwerk aus den Gemaeuern (Tomb raider wurde da auch gedreht..).Sehr spannend zu sehen und zu erleben, war auch das Floating Village, wo sich das Leben wirklich komplett auf dem Wasser abspielt; die Schule mit Sportplatz auf dem Wasser, der Einkaufsladen, das Restaurant, die Wohnhaeuser, sogar die Schweine im kaefig, alles auf dem Wasser. Kinder spielten mit ihren Haustieren, riesigen Schlangen, in Waschschuesseln auf dem Wasser, indem sie sie als boote nuzten. Lustig ist auch, dass, wenn Trockenzeit ist und der Fluss, auf dem sie leben ausgetrocknet ist, sie dann einfach mitsamt ihren Haeusern weiter Richtung See umziehen und die Fluesse, auf denen sie vorher lebten, werden wieder zu Strassen.
So jetzt moechte ich euch noch auf eine Busfahrt durch Kambodscha mitnehmen, stellt euch einfach folgende Szenarien vor,die sich einem so vor den Augen abspielen: ein Mann, der sich im Fluss waescht, eine "Fabrik", in der ein Dutzend Buddhas hergestellt werden, Kuehe grasen vor den haeusern, die sich aufgrund der Feuchtigkeit alle auf Stelzen befinden, ein Baby schreit, staendig wildes gehupe, um anzukuendigen: Wir kommen!, Thai-Lieder von der Karaoke DVD in den Ohren, ein kleiner Stopp in einem verstaubten Dorf, viele Kinder, die einen bebetteln, wenn man aussteigt, haeuser auf Stelzen im Wasser aus Holz oder palmenwedel, komplett unter Wasser liegende riesige gebiete, manchmal Reisfelder, golden verzierte Tempel, die so gar nicht in das sonstige Bild passen, Pferde sowie Kuehe mit Karren, Staende an den Strassen mit Obst, Eiern, brot und Fleisch, immer noch das Schreien des Babys im Ohr, aber inzwischen laeuft ein Film mit Jackie Chan in jungen Jahren, ueberall alle moeglichen Palmenarten, ein halb unter Wasser stehendes Dorf mit schoenen Seeblumen in kraeftigem Pink und Lila auf dem braunen Wasser, eine 4koepfige Familie auf einem einzigen Moped, ein anderes mit 5 toten an den Seiten herabhaengenden Huehnern, ein Ochsenkarren mit Zuckerrohr beladen auf der Strasse, ein Minibus mit dem ganzen Dach voller toter Huehner, Reis, der auf Bastmatten in den Gaerten getrocknet wird....naja ich hoffe, ihr konntet euch ein Bild machen und euch ein bisschen in unsere Lage versetzen.
Hallo ihr Beiden,tolle und spannende Erlebnisse in jeder Hinsicht.Ich kann mir vorstellen, dass es ziemlich anstrengend ist, so viele Eindrücke zu verarbeiten.In Thailand könnt ihr es ja etwas ruhiger angehen lassen.Liebe Grüsse,Bibsi
AntwortenLöschenOh meine zwei lieben,
AntwortenLöschenihr erlebt ja wieder echt viel. Positiv und Negativ. das gehört dazu. Aber bei all euren Eindrücken lasst euch nicht überrumpeln sondern nehmt euch auch Zeit eindrücke zu verarbeiten.
Ich freue mich sehr über die erzählte Straßenszene. yeah Jackie Chan! Da freu ich mich.
Euer Helge