Oh man irgendwie haben wir uns dann echt gefreut, als wir am naechsten Morgen problemlos die Grenze passieren konnten und endlich wieder in Thailand waren. Mit Matze haben wir uns gleich auf den Weg gemacht, um den naechsten Bus Richtung Chiang Mai zu nehmen. Die Fahrt war zwar nur 6 Stunden lang, aber wirklich anstrengend...Der Unterschied zwischen Laos/Kambodscha und Thailand ist echt sichtbar. Wo man in Laos und Kambodscha nur einfache Holzhaeuser gesehen hat und der Staub nur so durch die Luft wirbelte, findet man in Thailand grosse Ferienanlagen, Villen und jede Menge sauberer Strassen (endlich wieder normale Strassen =)). In Chiang Mai angekommen haben wir uns ein nettes Guesthouse in der bekannten Altstadt gesucht und waren ueberwaeltigt wie freundlich die Menschen hier sind, ALLE! Wir waren soo unendlich gluecklich mal wieder von den Einheimischen angelaechelt zu werden, das haben wir in den letzten 2 Wochen echt vermisst!!!Total happy und zufrieden haben wir uns ein leckeres Essen gegoennt und danach bei einer traditionellen Thaimassage konnten wir uns dann schoen durchkneten lassen. Die Massage ansich ist gar nicht so entspannend, weil man ganz schoen durchgeknetet und gedehnt wird, aber danach ist es himmlisch und alles so schoen guenstig, ein Traum!
Zum Fruehstueck haben wir uns mal richtig verwoehnt, mit leckerem Vollkornbrot, Butter und Marmelade, einem Kaffe und einem riesen Obstsalat kann man doch super den Tag starten! Wir haben uns auf den Weg gemacht die Stadt ein bisschen zu erkunden, weit sind wir aber nicht gekommen, denn bei dem ersten Tempel, den wir uns angucken wollten, hat uns ein Thai-Mann angesprochen und uns kurzerhand in ein Gespraech verwickelt, in dem er uns angeboten hat mit ihm ein bisschen durch die Stadt zu fahren. Da es Maren nicht so gut ging haben wir uns gefreut im Auto herumkutschiert zu werden. So sind wir ausserhalb der Stadt zu einer Silver-Factory gekommen, wo wir gleich in Empfang genommen wurden, einen Film ueber die Gewinnung von Edelsteinen gesehen haben und danach in ein Paradis fuer Frauen eintauchen konnten. Alles hat geglitzert und gefunkelt! Wir beide sind bei dem Silberschmuck mit kleinen Steinchen haengen geblieben. Bei den Ringen haben wir beide dann auch zugeschlagen=) Abends haben wir dann einen Nacht-Bus nach Bangkok genommen, von wo aus unsere Reise dann weiter auf die Inseln gehen sollte. Morgens sind wir dann gleich weiter zur Busstation, wo wir uns dann das Ticket nach Krabi kaufen wollten. Am Schalter haben wir dann aber gesehen, dass ein Busticket nach Phuket guenstiger ist. Also spontan wie wir sind, haben wir uns einfach ein Ticket nach Phuket gekauft =) Nach geschlagenen 26 Stunden im Bus haben wir endlich unser Ziel Phuket erreicht. Zu allem Ueberfluss hat es dann noch geregnet, was unsere Laune nicht gerade gesteigert hat...Am Morgen gings dann mit einem Boot erst nach Ko Phi Phi, wo wir ca 2 Stunden Aufenthalt hatten und uns den wunderschoen ueberfuellten Strand angeguckt haben und schon einen ersten Vorgeschmack auf Strand, Sonne (extreme Hitze) und wunderschoene Inselchen bekamen. Aber wir hatten wohl zu hohe Erwartungen an die Inseln Thailands und haben uns diese langen, weissen, menschenleeren Straende am tuerkisen Meer ganz anders vorgestellt, sodass wir etwas enttaeuscht auf Ko Lanta ankamen. Wir haben irgendwie die Schoenheit nicht wahrgenommen, weil wir noch so aufgewuehlt waren von den letzten Wochen und wir dieses Postkarten-Bild von den Straenden vor Augen hatten, was wir unserer Meinung so nicht vorgefunden haben. Man muss dazu sagen, dass es geregnet hat als wir ankamen und wir echt kaputt von der langen Reise waren. Die erste Nacht haben wir in einem einfachen Holzbungalow direkt am Strand verbracht, haben aber in der Hoffnung noch einen "schoeneren" Platz zu finden am naechsten Morgen ausgecheckt, um mit einem Motorroller die Insel zu erkunden. Vom View Point konnte man die vielen kleinen Inselchen und die schoene Vegetation der Insel beobachten, das war wirlich schoen! Ko Lanta ist echt eine entspannte Insel, mit einer kleinen City im Norden der Insel und einer enormen Auswahl an Bungalows und Lodges auf der einen Kuestenseite. An der anderen Kuestenseite im Osten findet man die "old Town" mit einem kleinen Fischerhafen. Als wir aber herausgefunden haben, dass unser Bungalow schon echt eine super Anlage und dazu noch die fast billigste war, haben wir uns entschlossen doch da zu bleiben und haben wieder eingecheckt. Beim Auspacken unserer Sachen ist mir aufgefallen, dass mein MP3 Player weg war...das lustige war, dass Marens auch weg war, aber mein Handy, was auch in dem Rucksack war, haben sie da gelassen...Naja war jetzt nicht so ein grosser Verlust und gluecklicherweise ist das auch das erste Mal gewesen, dass uns etwas geklaut wurde. Nach einem Tag am Strand konnten wir auch die wirkliche Schoenheit dieses Platzes geniessen und haben es uns in der Sonne richtig gut gehen lassen. Es tat so gut einfach am Stand zu liegen und nichts zu tun. Nun waren wir auch voellig entspannt und konnten erstmal richtig begreifen wie anstrengend das Reisen sein kann =) Man muss so aufpassen sich nicht zu viel vorzunehmen, sodass man die Dinge noch bewundern kann, die man sieht. Endlich hatten wir auch mal ein bisschen Zeit an einem Ort, haben super nette Leute kennengelernt (z.B. zwei verrueckte Jungs von der Bar. Der eine (Num) hat uns fast jeden Morgen eine Tuette mit Schokolade und Croissaunts an unsere Tuer gehaengt und hat uns Halsketten aus ner Muschel gebastelt, total niedlich). Ausserdem haben wir noch ein neuseelaendischen Paerchen kennengelernt, mit denen wir den einen Tag eine Motorbiketour zu einem Wasserfall gemacht haben. Num hat uns begleitet und hat uns durch den Jungel am Wasserfall gefueht. Wir sind den ganzen Vormittag durch Buesche, ueber Steine und Baumstaemme und durchs Wasser gestiefelt, um zum Wasserfall zu kommen, aber irgendwann mitten im Jungel mussten wir doch umdrehen, weil wir einem falschen Fluss gefolgt sind. Aber zum Glueck haben wir dann doch noch den richtigen Weg zum Wasserfall genommen und konnten die wohl schoenste Dusche seit Wochen geniessen! Nach 8 entspannten Tagen auf der Insel sind wir mit zwei deutschen Paerchen nach Krabi gefahren und haben uns da erstmal eine schoene Pizza beim Italiener gegoennt. Dann sind Maren und ich ein bisschen durch die Stadt gelaufen, haben ein Eis gegessen und an unsere Liebsten daheim gedacht! Fuer den naechsten Tag hatten wir eine 4-Island-Tour gebucht, um nochmal ein paar andere Inseln zu sehen und schoen Schnorcheln zu gehen. Als wir dann aber am Morgen aufgewacht sind, hat es wie aus Eimern gegossen und unsere Tour fiel wortwoertlich ins Wasser! Na toll, wir hatten uns so darauf gefreut =( Wir haben uns also unsere Buecher geschnappt und sind in ein Cafe gegangen, um da ein gemuetliches Fruehstueck zu geniessen und den Vormittag mit tagebuchschreiben und lesen zu verbringen. Abends gings dann mit dem Nachtbus gen Norden nach Bangkok. Der Bus war so unglaublich unbequem und hat soo gestunken, dass wir in der Nacht nicht wirklich gut schlafen konnten und voellig fertig in Bangkok ankamen. Wir hatten schon ein Guesthouse fuer einen echt super Preis gefunden, aber irgendwas hat Maren dazu gebracht noch weiter zu suchen, sodass wir letztendlich in einem waren, wo man kostenlos ins Inernet konnte. Wir wollten uns dann schon fuer die Fluege einchecken und da kam bei Maren ploetzlich ein Fenster, dass sie nicht einchecken koennte, weil sie keine Einreisegenehmigung hatte, die man im Voraus beantragen musste. Voller Panik haben wir nach einer Loesung gesucht, weil sie sonst ja nicht nach Australien haette einreisen duerfen. Sie hat dann gluecklicherweise eine Internetseite gefunden, wo man das innerhalb 24 Stunden beantragen konnte. Das war echt nervenraubend! Aber alles ist glatt gelaufen und wir konnten am letzten Abend nochmal schoen auf dem night market shoppen gehen und haben unsere Tasche ganz schoen gefuellt =) Am letzten Tag haben wir die letzten Besorgungen gemacht, uns nochmal eine Thaimassage gegoennt und sind dann zum Flughafen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass so viel los war auf den Strassen und wir die ersten 30 min nur standen. Da wir schon spaeter losgefahren sind, weil ich ja schon eingecheckt hatten, kamen wir dann ein bisschen in Zeitverzug, aber letztendlich hatten wir trotzdem genung Zeit, um gemuetlich ins Flugzeug zu steigen.
Sonntag, 28. November 2010
Samstag, 27. November 2010
Laos
Dieser Artikel wird ziemlich lang, aber ich moechte das alles einfach gerne loswerden, also wer nicht soviel Zeit hat, ueberfliegt einfach oder nimmt sich ein anderes Mal Zeit dafuer ;)
Von Stung Treng in Kambodscha aus, ein kleines Dorf direkt am Fluss, sind wir nach Laos aufgebrochen. In Stung Treng war eigentlich nur morgens viel los, denn auf dem Markt, wo sich die Locals mit Lebensmitteln eindecken, gab es einiges zu sehen> Hunderte Einheimischer, die ihr Hab und Gut anboten: von Fischen, die direktdort "verarbeitet" wurden (Kopf ab) ueber im Kopftoch koechelnde Schnecken bis hin zu buntem Obst. Einiges war auf leeren Magen ganz schoen arg anzuschauen. Bei den Keksen, die wir haben wollten, mussten wir dann noch einen kleinen Kampf ausfechten, da sie 1500 Riel (1$=4000 Riel) kosten sollten, wir ihr einen Dollar gaben und sie uns nur 2300 R zurueckgab, weil sie ploetzlich meinte, 1 $ sei nur 3800 Riel. Die drehen sich das doch echt immer so hin, wie es ihnen gerade passt. Hinzu kommt, dass man sich ja mithilfe von Haenden und Fuessen sowie Taschenrechner verstaendigen muss, da die Leute absolut kein Englisch verstehen geschweige denn sprechen. Als wir dann unser Geld zurueckverlangen und die Kekse zurueckgeben wollten, hat sie nachgegeben und uns unter (bestimmt miesen) Beschimpfungen unsere 200 R mehr gegeben. Weder die pappigen Kekse noch die laecherlichen 200 R waren es wert, aber es geht ums Prinzip ;). Unsere ganze Reise nach Laos war mit solchem Stress und Aergernissen behaftet. Es ging los damit, einen akzeptablen Preis fuer das Busticket auszuhandeln, auf diesem Ticket stand schwarz auf weiss geschrieben, dass die Bootstour nach Don Det, eine der 4000 Islands, am Ende darin enthalten sei. Pustekuchen, das kann ja jeder screiben..und wenn man sich weigert zu zahlen, lassen sie einen da echt stehen, also weitere 2 $ p.P. fuers Boot. Dann die Grenze; fuer den Ausreisestempel wollten die Typen doch tatsaechlich 1 $, den wir uns geweigert haben, zu zahlen. Nachdem wir nach ihren Namen gefragt, den Vorgesetzten sprechen und eine Rechnung wollten haben sie uns am Ende gehen lassen. Aber die grimmigen Offiziere an der Einreisegrenze gingen noch weiter, sie forderten jeweils 1 $ fuer den Einreise- und den Datumsstempel und haetten dich da im Niemandsland stehen lassen, haettest du nicht bezahlt. Korruption laesst gruessen, legal ist das sicher nicht. Das steht sowieso alles so ueberhaupt nicht im Verhaeltnis hier; von dem Geld, was du fuers Visum bezahlst koenntest du sicher mit Unterkunft und Essen 3 Tage gut leben. Naja, weiter ging die Reise: bei der Bootstour hat man sich wie ein Fluechtling gefuehlt: es war dunkel und wir wurden hinter Haeuser ab von der Strasse durch den Matsch zu Holzbooten gefuehrt, einer nach dem anderen und dann gings mit einer Mini-Funzel zur Insel. Als wir uns abends voellig erschoepft bettfertig machen und uns in unsere Betten legen wollten und ich meine Zahnbuerste aus meiner Tasche holen wollte, krabbelte mir eine fette Kakerlake ueber die Hand. Als ich kreischend aufgesprungen bin, folgten ihr noch drei weitereaus meiner Tasche. Wir haben dann einen kleinen Aufstand gemacht und uns mitten in der Nacht im Schlafanzug auf die Suche nach einem anderen Bungalow gemacht. Am naechsten Tag, wo alles im Hellen schon viel freundlicher aussah, sind wir dann nochmal umgezogen, in eine einfache aber saubere Huette direkt am Fluss mit tollem Sunset View. Da haben wir uns dann das erste Mal wieder ein bisschen entspannen koennen, v.a. weil man gar nicht anders konnte als es ruhig angehen zu lassen, denn die Einheimischen sind dermassen entspannt und langsam in allem. Da kann es im Restaurant schon mal vorkommen, dass nach ner halben Stunde das erste Getraenk, nach einer weiteren das naechste und dann irgendwann das Essen kommt. Hier auf den 4000 Islands scheint das Leben ab vom Schuss und einfach langsam zu sein. In der Huette nebenan sind sie zwar irgendwie die ganze Zeit am Rumroedeln (jetzt wird gerade auf dem Boden des Balkons auf interessante Weise ein fetter Fisch mit einem noch fetteren Messer zerhackt), aber eben alles mit einer gewissen Gemuetlichkeit. Desweiteren kann man den Bootsverkehr beobachten, der aus langen duennen Holzbooten besteht, die sich ihren Weg ueber den Mekong durch die 4000 Inseln suchen ( es wird aber wohl auc hjedes kleinste Fitzelchen Land mitgezaehlt). Bei einem langen Spaziergang, bei dem wir wohl die ganze Insel umrundet haben, konnten wir viel von den Menschen und dem Leben, das sich hier abspielt, erleben. Wir konnten Frauen Reis ernten sehen ( ich hatte ja keine Ahnung wie so eine Reispflanze eigentlich aussieht, das ist eine Schweine Arbeit, so eine Portion Reis vom Feld auf den Teller zu kriegen), Kinder grosse Saecke geernteter Reispflanzen schleppen und ganze Familien bei ihrer Waschprozedur im Fluss beobachten. Dann noch die Sonne ueber dem Fluss untergehen zu sehen, war echt schoen, aber sobald es dunkel wurde, schien wieder alles, was krabbelt, aktiv zu werden und so musste man aufpassen, dass einem beim Pinkeln keine fette Kakerlake aus dem ebenerdigen Klo kommend, ueber die Fuesse laeuft...im Nachtbus (ein Bus mit Betten!) sind wir dann auch schon wieder nach Vientiane, der Hauptstadt, aufgebrochen. Dort haben wir uns fuer 1 Eur Fahrraeder gemietet und haben die Stadt erkundet. Ausserdem waren wir am Mekong, mit Blick auf Thailand auf der anderen Uferseite, essen. Ausserdem haben wir uns eine Traditional Lao Massage fuer 3,50 Eur/h gegoennt, die echt genial entspannend war. Am naechsten Morgen gings dann schon wieder in Bus, in dem wir dann auch den ganzen Tag mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von vllt 50 km/h durch und ueber mit Urwaeldern bedeckte Berge nach Luang Prabang, gerumpelt sind. Wir hatten uns von Chris und Vivi in Vientiane verabschiedet, da die beiden nicht mehr nach Luang Prabang fahren wollten. Am naechsten Tag hatten wir dann das Glueck, mit einer gerade kennen gelernten Deutschen, einem von ihr gerade kennengelernten Thai und seinem laotischen Freund zum Tad Se, einem herrlichen Wasserfall, zu fahren. Endlich; das erste Mal Kontakt zu einheimischen und was mit ihnen unternehmen, man fuehhlt sich gleich ganz anders: man weiss man tut das Richtige und muss sich keine Gedanken darueber machen, ob man nicht abgezockt wird). Es war auch wunderschoen dort, tief in Regenwald eingebettete tuerkise Planschbecken verbunden durch Wasserfaelle. Am letzten Tag sind wir extra frueh aufgestanden, um die allmorgendliche Zeremonie der Moenche zu sehen, die von den Hausfrauen ihr Essen bekommen. Das waere sicher eindrucksvoll gewesen, waeren die Tausend schrecklichen Touris nicht gewesen, die den Moenchen mit ihren Kameras im Gesicht herumgefuchtelt haben. Die Armen; werden jeden Morgen bei ihrer heiligen Zeremonie (das ist die einzige Mahlzeit, die sie am Tag bekommen) von Millionen von Touris belagert, die meinen, Paparazzi spielen zu muessen, um auch ja die beste Aufnahme zu ergattern. Sowas kann doch echt den ganzen Moment zerstoeren!
Lange haben wir mit der Entscheidung gehadert, ob wir uns die viel teurere Bootstour statt des Busses nach Chiang Mai (Thailand) leisten koennen. Ich bin so unendlich froh, dass wir uns schliesslich dafuer entschieden, denn es war definitiv etwas Besonderes, Einzigartiges, zwei Tage lang ueber den Mekong, den Fluss, der durch ganz Asien fliesst, zu schippern und so an sein Ziel zu kommen. Links und rechts des Flusses tuermten sich Berge mit dichten Regenwaeldern auf, das Boot findet stetig und schnell seinen Weg durch das blanke Wasser, in dem sich ab und zu, Inseln auftuermen oder kraeftige Stroemungen entwickeln, Am Ufer sind fleissige Einheimische mit ihren runden, spitzen Basthueten und bestellen mit harter Handarbeit ihre Felder. Das ist wie Kino, nur besser. Man kann die ganze Zeit auf dem Deck des des Schiffes in der Sonne sitzen oder liegen und einfach nur gucken und geniessen. Ausserdem konnten wir an Bord des Schiffes schlafen! Wir hatten, weil wir kein Geld mehr hatten, einfach gefragt und die waren total nett und haben uns ein richtiges Schlafgemach mit Moskitonetz gezaubert. Das war eine tolle Erfahrung; zuerst noch Angst gehabt, irgendwo an Land auf dem Boden zu schlafen, von den Muecken und anderen Tieren aufgefressen zu werden und dann dank der Freundlichkeit dieser Laoten hatten wir ein richtiges Matratzenlager, was mind. ebenso gut war wie die meisten Betten in den guest houses. Morgens war ich mit Matze, einem netten Deutschen, ne Stunde joggen. Das war genial, weil da in diesem Dorf, wo wir uebernachtet hatten, gerade voll Action war: kinder auf dem Weg zur Schule ( eine Holzhuette, aus der schon wildes Geschreie kam), Mamis bei ihren Einkaeufen mit Baby auf den Ruecken geschnallt, Vaddis bei ihrer Arbeit, die nicht selten auch aus dem zu nichts fuehrenden Kehren der Geroellstrasse besteht. Wie die uns alle angestarrt haben! Als diese beiden braungebrannten Blonden (auch noch Mann und Frau zusammen!!) mit ihren Sportoutfits schwitzend die Berge erklommen haben! Ein Baby zuvor noch herzzerreissend schreiend, hat sofort damit aufgehoert, als es uns gesehen hat, ganz vergessen, warum es eigentlich gerade geschrien hat...eigentlich wollten wir abends noch weiter nach Chiang Mai, aber das wurde natuerlich nix, weil die Grenze gerade eben geschlossen hatte. Argh, das hat mich echt wuetend gemacht, irgendwie wieder so ein abgekartertes Spiel. Auf dem Boot wird einem noch Hoffnung gemacht, dass man rechtzeitig ankommmt, um die grenze zu ueberqueren ( wir mussten ja auf der laotischen Uferseite aussteigen, um dort unseren Ausreisestempel abzuholen) und sogar Bustickets nach Chiang Mai angeboten, um Stress aufzubauen: das Boot jedoch schein immer langsamer zu werden, sodass man sobald man angekommen ist, gehetzt ein ueberteuertes Tuk-Tuk fuer eine Strecke, die man auch haette laufen koennen, nimmt und dann bei der Immigration offfice anzukommen und zu hoeren bekommen, dass diese ja jetzt schon geschlossen sei. Als ob der Fahrer das nicht schon vorher gewusst haette! Ich war so wuetend und habe dem erstmal eine Standpauke ueber Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenueber Touristen gehalten. Er hat so getan, als verstuende er mich nicht, aber eingeschuechtert war er schon und so haben wir zumindest nur die Haelfte bezahlt. Der Arme hat meine Wut voll abgekriegt. Aber es ist doch auch echt komisch. In jedem anderen (touristengewoehnten und -freundlichen) Land wuerde man doch die Zeiten einander anpassen, sodass alles gut klappen koennte, aber diese Boote scheinen, immer extra kurz nach Grenzschliessung anzukommen. Da ist Thailand doch echt schon unglaublich viel weiter und viel mehr an den tourismus gewoehnt und die Leute wissen den Tourismus, der ihr Land so weit gebracht hat, zu schaetzen, wohingegen die in Kambodscha und Laos sich keine Gedanken zu machen scheinen, dass die Leute, die Geld in ihr Land bringen, vllt nicht unbedingt wiederkommen , wenn sie sich abgezockt fuehlen. Es sind bestimmt ( auf jeden Fall) keine schlechten Menschen, sie sind nur noch nicht so weit in ihrem Denken, nicht vorausschauend, dass sie vllt jetzt eine Mark mehr machen koennen, wenn sie fuer ihre Verhaeltnisse horrende Preise von den Touris verlangen, aber dass diese dann nicht wiederkommen koennten oder ihr Land nicht weiterempfehlen, da denken sie gar nicht dran. Aber dass soll jetzt echt alles nicht abwertend klingen, es war einfach nur so interessant fuer mich, das zu erleben und zu beobachten.Bestimmt urteile ich auch viel zu schnell und voreilig und tue den Leuten Unrecht, weil ich nur in ihr Land fuer kurze Zeit reingestuermt bin und mich nicht intensiv mit Land und Leuten auseinandergesetzt habe. Dass sie einem unfreundlich vorkamen, kam sicher auch nur dadurch, dass man sich zu fremd ist und beide einander mit Suspekt begegnen. Zudem kommt noch das Problem der mangelnden Moeglichkeit zur Kommunikation aufgrund von Sprachproblemen. Aber diese Zeit in Kambodscha und Laos war eine so lehrreiche Zeit fuer uns mit tausender neuer Erfahrungen und Erlebnisse.
Freitag, 12. November 2010
Cambodia
Schon in Coffee Bay hatten wir uns mit dem deutschen Paaerchen Vivi und Chris in Thailand verabredet und gemeinsam beschlossen auch noch Kambodscha und Laos in unsere Reiseroute aufzunehmen. Dass wir uns damit ein bisschen viel vorgenommen haben, konnten wir ja nicht wissen. Man braucht einfach Zeit, um ein Land kennen und moegen zu lernen und es einfach nur ein paar Tage anzugucken ist einfach zu wenig. Vor allem weil der unser Start, der erste Eindruck von Kambodscha leider echt verhunzt wurde, weil uns von so nem ...loch erzaehlt wurde, weil Kambodscha ja so ein armes Land sei und kaum Geldautomaten und auch nur 2 National Banks habe, dass wir doch noch thai Baht abheben sollten, um die dann an der Grenze in Riel umzutauschen. Dass das ne bloede Idee war, haetten wir auch selber draufkommen koennen, aber wir hatten halt echt Angst, dass wir nachher da ohne geld dastehen. Man kam sich aber einfach schrecklich verarscht vor, als man dann in der Stadt an jeder 2. Ecke einen Geldautomaten gesehen hat, wo man zwar nur Dollar abheben kann, mit denen man aber ueberall bezahlen konnte. So haben wir mit dem schlechten Wechselkurs immer die Dollarpreise in Euro bezahlt, also war das echt ziemlich teuer fuer uns, gerade weil wir uns von Suedostasien so das gegenteil erwartet hatten. Naja, shit happens. Wir waren in Siem Reap, wo die riesigen Angkor Wat Tempelanlagen, die wohl als Kandidat fuer eines der Weltwunder dastehen, zu finden sind. Die haben wir uns natuerlich auch angeschaut, was sehr beeindruckend war, man aber leider viel zu wenig ueber diese Kultur weiss, um irgendwie mehr darin sehen zu koennen als tausende uralte Tempel. Klar, wenn man sich vorstellt, dass diese perfekt geometrischen, sehr kunstvollen Gebaeude vor 800 jahren entstanden sind, ist es doch schon sehr beeindruckend. Die Leute im 13. Jahrhundert haben Millionen von Steinbloecken ueber den Fluss transportiert, um sie dann praezise mit Verzierung perfekt und ganz ohne Zement aufeinanderzutuermen und das alles nur fuer die Religion. Keine der Tausend Tempel waren zum Leben und Wohnen. Am eindrucksvollsten war ein Tempel, der total von der Natur eingenommen wurde, ueberall ragten riesige baeume mit gewaltigem Wurzelwerk aus den Gemaeuern (Tomb raider wurde da auch gedreht..).Sehr spannend zu sehen und zu erleben, war auch das Floating Village, wo sich das Leben wirklich komplett auf dem Wasser abspielt; die Schule mit Sportplatz auf dem Wasser, der Einkaufsladen, das Restaurant, die Wohnhaeuser, sogar die Schweine im kaefig, alles auf dem Wasser. Kinder spielten mit ihren Haustieren, riesigen Schlangen, in Waschschuesseln auf dem Wasser, indem sie sie als boote nuzten. Lustig ist auch, dass, wenn Trockenzeit ist und der Fluss, auf dem sie leben ausgetrocknet ist, sie dann einfach mitsamt ihren Haeusern weiter Richtung See umziehen und die Fluesse, auf denen sie vorher lebten, werden wieder zu Strassen.
So jetzt moechte ich euch noch auf eine Busfahrt durch Kambodscha mitnehmen, stellt euch einfach folgende Szenarien vor,die sich einem so vor den Augen abspielen: ein Mann, der sich im Fluss waescht, eine "Fabrik", in der ein Dutzend Buddhas hergestellt werden, Kuehe grasen vor den haeusern, die sich aufgrund der Feuchtigkeit alle auf Stelzen befinden, ein Baby schreit, staendig wildes gehupe, um anzukuendigen: Wir kommen!, Thai-Lieder von der Karaoke DVD in den Ohren, ein kleiner Stopp in einem verstaubten Dorf, viele Kinder, die einen bebetteln, wenn man aussteigt, haeuser auf Stelzen im Wasser aus Holz oder palmenwedel, komplett unter Wasser liegende riesige gebiete, manchmal Reisfelder, golden verzierte Tempel, die so gar nicht in das sonstige Bild passen, Pferde sowie Kuehe mit Karren, Staende an den Strassen mit Obst, Eiern, brot und Fleisch, immer noch das Schreien des Babys im Ohr, aber inzwischen laeuft ein Film mit Jackie Chan in jungen Jahren, ueberall alle moeglichen Palmenarten, ein halb unter Wasser stehendes Dorf mit schoenen Seeblumen in kraeftigem Pink und Lila auf dem braunen Wasser, eine 4koepfige Familie auf einem einzigen Moped, ein anderes mit 5 toten an den Seiten herabhaengenden Huehnern, ein Ochsenkarren mit Zuckerrohr beladen auf der Strasse, ein Minibus mit dem ganzen Dach voller toter Huehner, Reis, der auf Bastmatten in den Gaerten getrocknet wird....naja ich hoffe, ihr konntet euch ein Bild machen und euch ein bisschen in unsere Lage versetzen.
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