Freitag, 27. Mai 2011

Brasilien-RIO DE JANEIRO















Samba, Sonne und Caipirinha! So stellt man sich Brasilien vor und wenn man nach Rio kommt, wird man nicht enttäuscht! Es gesellen sich noch viele andere Dinge dazu; Traumstrände, Trubel und Leben, schöne/seltsame/verrückte/frohe/relaxte Menschen unterschiedlichsten Hautfarben, Lebensstandards und Geschlechts (bei einigen ist man sich echt nicht so sicher!), Rhytmus und bewegtes Nachtleben, der brazilianische “flavour” inkl. der Freizügigkeit der Menschen (je knapper, desto besser und es scheint bei den Bikinis nur Einheitsgrössen zu geben, wie sich das bei den weniger gesegneten Menschen auswirkt, mag sich jetzt jeder mit seiner blühenden Phantasie vorstellen), der Cristo del Corcovado, das Wahrzeichen Rios, der Pao do azúcar und viele andere spannende Dinge zu erleben und zu entdecken. (Wow, warum hab ich diese blöde Angewohnheit so endslange Sätze zu schreiben?! Wahrscheinlich, weil es mich über wältigt und ich sooo viel erzählen will…). Naja, aber fangen wir mal von vorne an: Ratet mal, wann ich mein Flugticket gekauft habe und wann ich losgeflogen bin?! Für beides lautet die Antwort: Montag. Das hatte ich auch noch nie gemacht..am gleichen Tag zum Flughafen, das Ticket gekauft und ab die Luzi. Ich war von Anfang an begeistert, Brasilien hatte mich von dem was ich gehört hatte, sehr gereizt und so war ich überglücklich, dort zu sein, portugiesisch zu “sprechen” und von dem brasilianischen Ambiente vereinnahmt zu werden. Portugiesisch klingt toll und man kann sich einigermassen mit Spanisch verständigen, aber ich war zwischenzeitlich echt voll verwirrt mit den ganzen Sprachen; jetzt kam zu Spanisch, Englisch und Deutsch noch eine vierte Sprache dazu. Im Hostal kommt man dann schon mal durcheinander und redet plötzlich mit einem Chilenen deutsch…
Unseren ersten Eindruck ( ich spreche von uns; das sind mein amigo, bei dem ich auch wohne und ich) von Rio haben wir bei einer Joggingtour gewonnen, die uns durch den Trubel der Stadt am Copacabana-Strand entlang nach Ipanema und zurück geführt hat. Leider fing es spater an zu regnen, sodas wir uns entschlossen, die brasilianischen Läden zu erkunden. Als wir abends dann ( es wird leider schon sehr früh dunkel, so gegen 5) im Hostal ankamen, waren 2 Typen in der Küche dabei, Caipis zu machen und boten uns auch einen an. So kam es dass bei einem netten Plausch mit den beiden “Schweizern” (ursprünglich Bolivien und Kosovo) aus einem Caipirinha viele Caipirinhas wurden. Aber wir waren ja schliesslich auch in DEM Land des Caipirinhas. Am nächsten Tag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück ( das war das beste Hostal- Inklusiv-Frühstück meiner ganzen Reise) an der Küste entlang zum Botanischen Garten, der uns ein bisschen brasilianisches Dschungelfeeling gegeben hat. Danach haben wir das wild wuselnde Zentrum Rios aufgesucht, was bei einer interessanten Mischung aus Kolonialstil und modernen Hochbauten ein tolles Ambiente hat. Dort haben wir uns in einem Restaurant an einem brasilianischen Buffet bedient. Yammi! Am Tag sind wir dann den Berg rauf zum Cristo, um uns mal ein Bild von Rio aus der Vogelperspektive zu machen. Den berühmten Cristo an sich, finde ich recht unspektakulär und verstehe nicht wirklich, warum Abermillionen Touristen sich das angucken und er zu so einem “Must-See” geworden ist. Naja, aber die Aussicht über die Stadt, die mit Strand, Meer und Bergen wirklich alles zu bieten hat, war wirklich toll. Nach dem Cristo sind wir mit einer Minieisenbahn in das Künstlerviertel Santa Teresa gefahren, das ein einzigartiges Ambiente zu bieten hat. Da wir lange keinen Caipirinha mehr getrunken hatten, wurde das (wieder mit unseren beiden “Schweizern”) da in einer stylischen Old-School Bar nachgeholt. So wurde auch diese eine lange Nacht mit viel Tanz und guter Stimmung, zuerst in einer etwas offizielleren Samba-Disco und dann in einer verruchten Absteige mit brasilianischer electronic music…Am nächsten Tag erwartete uns eine ganz andere Erfahrung, denn wir wollten von unserem Hostal zu einem Couchsurfer umziehen, also ein bisschen das brasilianische Leben und den Lifestyle kennenlernen. Ich liebe diese Art des “alternativen Tourismus”, die Stadt aus einer anderen Perspektive kennen zu lernen. Wir sind mit unserem Couchsurfer also in eine “favela” gefahren, haben da zu Mittag gegessen und konnten so einen Einblick in die berühmt-berüchtigten Townships Rios gewinnen. Nachdem die erste Favela, die wir besucht haben, recht ruhig und sicher war, war die zweite ein gefährliches Abenteuer. Für ein paar “Reais” haben wir uns hinter verrückte Brasilianer auf ihre Motorräder geschwungen, die uns eine never-come-back tour durch die favela gemacht haben. Ob die so schnell gefahren sind, weil das extremes Gebiet ist und sie ihre Beute möglichst ohne Schusswunde wieder nach unten bringen wollen oder weil sie denken, Touris stehen auf Adrenalin?! Ich war auf jeden Fall heilfroh, wieder unten angekommen zu sein. Abends hab ich unter schwierigen Umständen eine Philadelphiatorte für meinen amigo gemacht, der am nächsten Tag Geburtstag hatte. Um gebührend reinzufeiern sind wir nach Lapa, DEM Bohemian-Partyviertel in Rio, gefahren und wurden von den feiernden Menschenmassen, die dort auf uns warteten, nahezu überwältigt. Eine Strasse voller Menschen,Clubs und Caipi-Ständen. Unter einer Brücke ging bei Live- Samba echt die Post ab! Ich LIEBE tanzen! :D Das tolle war, dass wir am nächsten Abend mit dem CS und seiner Freundin in einem der besseren Clubs waren und so den Unterschied zwischen dem “Street”- und dem offiziellen Samba sehen und fühlen konnten. Den Samstag verbrachten wir am Strand, denn das Wetter wurde von Tag zu Tag besser. Insgesamt hatten wir leider nicht so Glück mit dem Wetter, wir hatten wohl eine der “kältesten” Winterwochen erwischt, was aber nicht heisst, dass man nicht baden oder am Strand liegen kann. Aber das absolute Highlight war der Sonntag! Das Wetter war traumhaft und obwohl ich schon total müde und fertig von den ganzen Partynächten war, bin ich um 9 aufgestanden, um Sonne, Sand und Meer am Copacabana-Strand zu geniessen. Danach bin ich mit Marciel (der CS) und seiner Freundin am Strand und der belebten Promenade entlang zum Ipanema-Beach gelaufen, der wirklich wunderschön ist. Wieder zurück habe ich mich auf den Weg zum Pao do Azúcar (Zuckerhut) gemacht, um mir von der Bergspitze aus den Sonnenuntergang und Rio bei Nacht anzusehen. Wow, das war der Wahnsinn! Ein genialer Abschluss einer kurzen, aber unheimlich erlebnisreichen und anstrengenden Zeit in RIO DE JANEIRO.

Dienstag, 24. Mai 2011

Arbeiten in Chile












Mal eine ganz andere Erfahrung..nach dem langen Herumreisen und ständigem Unterwegssein brauchte ich dringend mal ein bisschen “Stetigkeit”. Zuerst wurde das nicht so richtig was, weil ich innerhalb Santiagos immer wieder von einem Freund/Bekannten zum nächsten gezogen bin und mich nicht wirklich häuslich niederlassen konnte, aber nun wohne ich seit ca. einem Monat bei einem amigo, den ich hier kennen gelernt habe. Da hab ich wirklich wahnsinniges Glück gehabt, denn auch seine Familie, die ca. eine Stunde von Santiago in einer kleineren Stadt wohnt, hat mich superlieb aufgenommen und mir Geborgenheit, Zuneigung und Besorgnis entgegengebracht, was ich gebraucht und sehr genossen habe. Zudem habe ich mehr als 2 Monate in einem deutschen Restaurant gearbeitet. Schon witzig, in Santiago de Chile in einem deutschen Restaurant zu arbeiten. Ich war auf jeden Fall eine Attraktion und der ein oder andere ist sicher nicht wegen des Eisbeins ( ich wusste vorher noch nicht mal, was das ist..) gekommen. Verdient hab ich in einer Woche ungefaehr so viel wie in Deutschland an einem Tag, aber es geht ja um die Erfahrung und nicht um das Geld. Die Erfahrung war grundsaetzlich gut, natuerlich auch mite in paar Schwierig-und Unangenehmlichkeiten, aber das gehoert ja auch dazu. Mein Chef war leider ein ziemlich grosses Arschloch, so ein typischer scheiss konservativer und hierarchischer Moechtegern-Deutscher. Aber meine Kollegen waren wirklich super lieb und mit denen hab ich mich richtig angefreundet. Doch es gab natuerlich nicht nur Arbeit, ich hab auch Santiagos Drumherum kennengelernt, bin reichlich in den Anden rumgeklettert (solche beeindruckenden Schoenheiten so nah an diesem Betondschungel) und war an der Kueste.