Dienstag, 1. März 2011

Chile, der Kleine Sueden










In Puerto Montt angekommen, haben wir uns auf zu "Casa Perla" gemacht, einem netten Haeuschen einer Señora, die ein paar Zimmer vermietet. Da haben wir uns echt wohl gefuehlt. Der tag war ja noch jung, so haben wir uns auf den Weg nach Angelmò gemacht, wo wir ein superleckeres fuer die Region typisches Mittagessen mit ordentlich mariscos (Meerestieren) und Fisch genossen. Danach haben wir den Rest der Stadt erkundet und sind dann gegen Abend zurueck, um den Tag mit einem Plausch zu beenden. Fuer den naechsten tag hatten wir uns ein Auto gemietet und sind damit nach frutillar zu Nicos Familie, um den Lago Llanquihue, nach Petrohué und zum lago Todos los Santos gefahren. Das ist wirklich ein toller See, der leuchtend gruen zwischen Vulkan und Berghang liegt. Am nachsten tag gings mit unserem Spielzeugauto mit Zelt beladen auf die Isla de Chilóe, wo das Wetter leider nicht so toll war. Dafuer haben wir aber in Quemchi, einem kleinen abgelegenen Inseloertchen, ein traditionelles Nachbarschaftsfest vorgefunden. Da haben die ganzen chilotischen Hausfrauen in urigen Holzhuetten ihre direkt dort zubereiteten traditionellen Speisen angeboten. Zum Glueck war gerade Mittagszeit, sodass wir von einer Bude zur nachsten getingelt sind und alles fleissig probiert haben. Gegen Abend haben wir unser Zelt ganz in der naehe des nationalparks aufgeschlagen, um dort am naechsten tag einen ausgiebigen Spaziergang zu machen. Den folgenden Tag haben wir uns die Staedte Castro, Ancud und die Pinguineras angeschaut, was ein Strand ist, wo man Pinguine beobachten kann. Am selben Tag haben wir die faehre wieder zurueck zum Festland genommen und einfach auf einem freien Grundstueck in einem kleinen Dorf am Meer gezeltet. Voellig dreckig und zerzaust sind wir dann am naechsten Tag nach einem Fruehstuck auf dem Boden des Vorzeltes bei tante Perla angekommen, bei der wir dann noch eine weitere Nacht geblieben sind. Wir sind dann wieder nach frutillar zu Nicos Familie gefahren, um mit ihnen einen schoenen "asado" zu geniessen. Wir haben uns dann ein Auto fuer die komplette restliche Zeit gemietet und sind in der ganzen wunderschoenen Seenregion herumgekurvt wieder hoch bis nach Pucòn. Wenn das Wetter schlecht war, haben wir die ganzen natuerlichen heissen Thermalquellen genossen. Die einen waren wirklich direkt im Fluss und dann heizt sich das Wasser in kleinen aus Steinen gebauten Becken am Rand des Flusses durch die Lava des Vulkans auf. Und dann in dem nebligen Ambiente zwischen riesigen bewaldeten berghaengen..genial! Nach dem Lago Puyehué sind wir weiter zum Lago Ranco gefahren, der traumhaft war. Nachdem wir zwei tage in dem schonen Ort geblieben waren, haben wir dann den ganzen See umrundet, was landschaftlich wirklich traumhaft war. Dort gab es herrliche Fluesse und Wasserfaelle zu bestaunen und zu bebaden. Bei dem einen Gewasser hat uns ganz besonders gut gefallen, aber ich hab da fuer einen Riesen Schreck gesorgt, weil ich in den Sog eines Wasserfalls reingeraten bin, wild durcheinandergewirbelt bin, mich dann aber zum Glueck an einem baumstamm aufhalten konnte. Puh, das war knapp! Auch die Stadt Valdivia haben wir uns angeschaut, wo uns besonders der Fischmarkt und die davor lungernen riesigen Seeloewen gefallen haben. Unser naechster und letzter Stopp war Licanray, einer kleinen Stadt mit nettem Ambiente. Dort verbrachten wir einige gemuetliche Tage, haben abends immer ordentlich gegrillt, da das Fleisch hier Helge und Papa extrem froh gemacht hat. Und dann zum Ende gab es fuer Helge und mich noch ein Highlight! Wir haben den 2800m hohen, aktiven Vulkan Villarica bestiegen! Es war ein ca. 5h langer ziemlich anstrengender Aufstieg, der zuerst ueber Vulkangestein, dann mit Pickel und Spikes ueber Eis und Schnee zum Schluss ueber durch Lavastroeme geformtes Gestein ging. Als man dann hechelnd oben ankam und man eigentlich eine ordentliche Portion Sauerstiff brauchte, kam einem nur die beissenden gase des brodelnden Vulkans entgegengeschlagen. Ausserdem haette einen der eiskalte, extrem starke Wind beinahe weggefegt. Aber dafuer wurde man mit einer spektakulaeren Sicht und einer irren Atmosphaere mit einer weiten Schneewuestenlandschaft auf der einen und der qualmenden Vulkanspitze auf der anderen Seite mehr als belohnt. Zurueck war dann der spassige Teil angesagt: 1000 Hoehenmeter konnten wir auf dem Po runterrutschend hinter uns bringen. Das war ne Gaudi! Superwitzig und praktisch; das ging so viel schneller!
So und dann hiess es schon wieder Abschied nehmen. Da hatte ich mich gerade wieder ein kleines Bisschen an das behuetete Familienleben gewoehnt und dann wars schon wieder vorbei!

4 Kommentare:

  1. hallo meine liebste maus! endlich mal wieder was zu lesen :D mann das hört sich alles so super spannend an!!! bin ganz neidisch, weil wir hier nicht soo viele abenteuer erleben...bei uns ist nur arbeiten, arbeiten, arbeiten angesagt. hatten gerade heute gesagt, dass wir nächste woche weiter wollten, weil basti keinen weiteren job gefunden hat und wie der zufall es so will (haben wir auch auch das ein oder andere mal erlebt) hat heute ein hotel-manager hier einen besuch abgestattet und nun kann basti wohl da arbeiten =) hab auch ein weiteres jobangebot in einer pizzaria bekommen...läuft jetzt ganz gut hier :D sooo meine süße, genieße die zeit mit deiner mama und freue mich auf unsere nächstes gespräch, das war super!!!hab dich sooo unendlich doll lieb und vermisse dich!

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  2. Oh mann, echt so toll, was ihr alles gemacht habt. Und herrlich, deinen Bericht hier zu lesen, der ja wirklich farbenfroh ist! Helges Emails haben mich zwar auch extrem amüsiert, aber es ging bei ihm halt eher um Fleisch und Baden :-)
    Allerdings hat lt. Helge ER dich aus dem Strudel gerettet, wohingegen du dich selbst gerettet hast. Was stimmt denn nun?
    Deine Melanie

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  3. Hier mal liebe Grüße von Thomas aus Schenefeld.
    Also, Helge hat ja schon so einiges erzählt aus Chile. Hört sich spannend an. Hoffe auf noch mehr Erzählungen und erlebe noch recht viel. Gruß Thomas

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  4. naja zuerst hab ich mich am Baumstamm festgehalten und dann hat Helge mich heldenhaft gerettet bzw rausgezogen, stimmt, dass haette ich noch erwaehnen sollen, ohne seine hilfe haette ichs wohl nixcht geschafft!

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